Sachbücher des Monats März 2024

Literarische Welt / WDR 5 / Neue Zürcher Zeitung / ORF-Radio Österreich 1

1. Uwe Wittstock
Marseille 1940. Die große Flucht der Literatur, C. H. Beck Verlag, 351 Seiten, € 26,00

2. Navid Kermani / Natan Sznaider
Israel. Eine Korrespondenz, Carl Hanser Verlag, 65 Seiten, € 10,00

3. Paul Lendvai
Über die Heuchelei. Täuschungen und Selbsttäuschungen in der Politik, Paul Zsolnay Verlag, 188 Seiten, € 23,00

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Die Linke nach der Spaltung – zwei Momentaufnahmen

Essay aus: Die Politische Meinung – Blog vom 07.02.2024

Die Liebknecht-Luxemburg-Demonstration 2024. Traditionelles Begängnis der Linken –
der parteipolitisch gebundenen und der Gefühlslinken. Große Frage: Wird sie kommen?
Sie kam nicht. Stattdessen dreizehn Tage später: der Gründungsparteitag. Einer Partei ihres
Namens. Von den Schatten einer einst vereinten Ideologie und dem Aufbruch in eine ungewisse
Zukunft.

Sachbücher des Monats Februar

Literarische Welt / WDR 5 / Neue Zürcher Zeitung / ORF-Radio Österreich 1

1. Theodor W. Adorno
Zur Bekämpfung des Antisemitismus heute. Ein Vortrag. Mit einem Nachwort von Jan Philipp Reemtsma, Suhr-kamp Verlag, 87 Seiten, € 10,00

2. Ernst Toller
Eine Jugend in Deutschland. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Ernst Piper, Die Andere Bibliothek, 345 Seiten, € 48,00

3. Omri Boehm / Daniel Kehlmann
Der bestirnte Himmel über mir. Ein Gespräch über Kant. Übersetzt von Michael Adrian, Propyläen Verlag, 352 Seiten, € 26,00

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Karl & Rosa, und jetzt Sahra

Das große Gedenken nach der Spaltung der Linken

Essay aus: Die Politische Meinung – Blog vom 08.01.2024

Auch das Medienjahr 2024 beginnt scheinbar unausweichlich mit Bildern vom
Demonstrationszug auf den Sozialistenfriedhof in Berlin-Friedrichsfelde, jenem
„Marsch der Scheinheiligen und Selbstgerechten“, wie er gern spöttisch, nicht
nur von Anti-Kommunisten, genannt wird. Diesmal darf man gespannt sein,
ob es angesichts der Spaltung der Linken noch zu einer Wiederholung des
sattsam bekannten Einheitsrituals vor den Gräbern der Ikonen kommen wird.

SPD-Oldies wollen Putins Schröder rehabilitieren

Leserbrief an die F.A.Z.

(zu: Reinhard Bingener: Das Erbe einer Generation, in: F.A.Z. vom 28.10.23)

Mit der Ehrung Schröders zum 60. Jahrestag seiner Parteimitgliedschaft drängt sich der Verdacht auf, dass hier ein parteiinterner Strategiewechsel bei der längst fälligen Aufarbeitung der folgenreich missglückten Russland-Politik eingeläutet werden soll.

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Sachbücher des Monats Juni

Literarische Welt / WDR 5 / Neue Zürcher Zeitung / ORF-Radio Österreich 1

1. Thimothy Garton Ash
Europa. Eine persönliche Geschichte. Übersetzt von Andreas Wirthensohn, Carl Hanser Verlag, 448 Seiten, € 34,00

2. Philippe Descola
Die Formen des Sichtbaren. Eine Anthropologie der Bilder. Übersetzt von Christine Pries, Suhrkamp Verlag, 783 Seiten, € 68,00

3. Hanno Sauer
Moral. Die Erfindung von Gut und Böse, Piper Verlag, 392 Seiten, € 26,00

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Kommentar

„Schröder darf bleiben“ oder: Der moralische Bankrott der SPD

„Nicht mit hinreichender Sicherheit“ könne festgestellt werden, ob Ex-Kanzler Gerhard Schröder gegen die Parteiordnung der SPD verstoßen habe. Lautet die Erklärung der Schiedskommission des Bezirks Hannover, die nunmehr in letzter Instanz von der Bundeschiedskommission der SPD bestätigt wurde.

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The Pioneer Briefing – von Gabor Steingart

Guten Morgen,

Fußball ist ein Spiel, aber ein Spiel, das unsere Seele spiegelt. In der Art zu spielen findet eine Gesellschaft ihren Ausdruck. Wir sehen Hansi Flick und erkennen schemenhaft den kleinen Bruder von Olaf Scholz. Wir schauen auf die Nationalmannschaft und betrachten uns selbst.

Auf dem Platz zeigt sich unser Verhältnis von Risiko zu Sicherheit, unsere Einstellung gegenüber Fairness und Gewalt, aber auch unser Arbeitsethos, der Mutvorrat und die Fähigkeit zur Kreativität werden sichtbar. Es findet gewissermaßen eine Visualisierung unseres Betriebssystems statt. Der Soziologe und Fußballexperte Norbert Seitz sagt:

,,Es gibt eine symbolische Entsprechung und atmosphärische Ähnlichkeiten zwischen Politik und Fußball. “

Womit wir bei der demütigenden Niederlage der Fußballweltmeisterschaft wären. Die britische Zeitung The Guardian schrieb:

,,Trotz Flicks dringlichem Reden von Neubeginn fühlt sich dies wie das Ende von etwas an. “

Die Analogien zwischen Politik und Fußball – beide haben mit dem Zu-Ende-Gehen zu tun – analysiere ich heute in der Business Class. Es geht nicht um Parallelitäten, wohl aber um Gemeinsamkeiten.