Notizen von der Querfront (Februar ´25)

Das Querfront-Festival

Ein wahres Querfront-Festival ereignete sich am Ende der zweiten Januar-Woche. In Erfurt und Bonn hielten Weidel und Wagenknecht ihre Wahlkongresse ab. Den Höhepunkt lieferten Weidel mit ihrem „Nieder, nieder!“- Aufruf gegen die „Windräder der Schande“, und die Anti-Nato-Propagandistin Sevim Dagdelen vom BSW mit ihrem  marktschreierischen „Ami, go home!“

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Foto: Arne Dedert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Sachbücher des Monats März 2025

Literarische Welt / WDR 5 / Neue Zürcher Zeitung / ORF-Radio Österreich 1

1. Volker Weiß
Das deutsche demokratische Reich. Wie die extreme Rechte Geschichte und Demokratie zerstört, Verlag Klett-Cotta, 288 Seiten, €25,00

2. Laura Wiesböck
Digitale Diagnosen. Psychische Gesundheit als Social-Media-Trend, Paul Zsolnay Verlag, 176 Seiten, € 22,00

3. Peter Sloterdijk
Der Kontinent ohne Eigenschaften. Lesezeichen im Buch Europa, Suhrkamp Verlag, 296 Seiten, € 28,00

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Notizen von der Querfront (Januar ´25)

Titelfake

Sie kündigt für die Zeit nach der Bundestagswahl im Februar 2025 eine Namensänderung ihres Bündnisses an, wie schon bei der Gründung in Aussicht gestellt. Doch wer gehofft hatte, die Wagenknecht würde nun endlich die narzisstische Peinlichkeit tilgen und ihren Namen aus der linken Spalterfraktion streichen, der wurde sogleich durch den Zusatz zurückgepfiffen, das im Osten unlängst so erfolgreiche Kürzel BSW solle auf jeden Fall erhalten bleiben. Was zur Gründung nur als nominelle Geburtshilfe ausgewiesen, soll nunmehr als Titelkrönung in der deutschen Parteiengeschichte verewigt werden. Da wird nichts zurückgenommen, sondern eher propagandistisch draufgesattelt.

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Foto: Arne Dedert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Ist die SPD noch zu retten?

Essay aus: Cicero – Magazin für politische Kultur (November ´24)

Die Kanzlerpartei traut ihrem eigenen Kanzler nicht.
Den Draht zu ihren Wählern hat die SPD verloren.
Was die krisengeschüttelte Sozialdemokratie jetzt muss.

Sachbücher des Monats Januar 2025

Literarische Welt / WDR 5 / Neue Zürcher Zeitung / ORF-Radio Österreich 1

1. Carlo Levi
Die doppelte Nacht. Eine Deutschlandreise im Jahr 1958. Übersetzt von Martin Hallmannsecker. Vorwort Bernd Roeck, C. H. Beck Verlag, 176 Seiten, € 20,00

2. Lutz Hachmeister
Hitlers Interviews. Der Diktator und die Journalisten, Verlag Kiepenheuer & Witsch, 379 Seiten, € 28,00

3. Andreas Reckwitz
Verlust. Ein Grundproblem der Moderne, Suhrkamp Verlag,464 Seiten, € 32,00

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Schönste Spiele aller Zeiten?

Kritischer Nachhall von Olympia 2024
 
Blog KAS – Die Politische Meinung, August ’24 

 

„Das Beste der Olympischen Spiele ist ihre Kraft, Menschen zu bewegen. Paris hat bewegt.“, bilanzierte Anno Hecker in der „Frankfurter Allgemeinen“ vom 12. August 2024

In der überschäumenden Begeisterung hat aber kaum jemand wahrgenommen, dass sich an jenen glücklichen Tagen in Paris auch eine eher skurrile Zeremonie ereignete. Im Champions Park am Fuße des Eiffelturms wurden Athletinnen und Athleten mit Medaillen ausgezeichnet, die sie nicht an der Seine, sondern bei den Winterspielen in Peking 2022 errungen hatten. Grund für die verspätete Verleihung war der Dopingskandal um die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa, die noch während der Spiele in China wegen eines positiven Befundes gesperrt worden war – nachdem sie ihrem Team zur Goldmedaille verholfen hatte.

Erinnerungen an Jürgen Busche (1944-2024)

„Der Glaube schützt uns“

Er konnte sich diebisch darüber freuen, wenn Kohl auf Parteitagen wieder mal einen Abweichler in den eigenen Reihen von den Delegierten deckeln ließ – Späth, Geissler,
Rühe u.a. Und es gefiel ihm, dass das Pfälzer Schwergewicht von linksintellektueller Selbstgerechtigkeit oder Häme meist nicht zu beeindrucken war.

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Kulturgespräch im Deutschlandfunk mit u.a. Jürgen Busche vom 11.01.2008:

 

Ganz Paris träumt von Olympia

Aber Putin träumt von Gegenspielen
 
Essay in: Die Politische Meinung 2024/III

Manche seiner scharfen Kritiker platzten vor Schadenfreude, als der bis vor Kurzem Wladimir Putin so zugeneigte Chef des Internationalen Olympischen Komitees (International Olympic Committee, IOC) Thomas Bach, kübelweise mit propagandistischem Kreml-Unrat überschüttet wurde. So hat die für ihre geschmacklosen Polemiken berüchtigte Pressesprecherin desrussischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, den Ausschluss sogenannter „individueller, neutraler Athleten aus Russland“ von der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris am 26. Juli 2024 mit der Hasstirade kommentiert: „Das IOC ist zu einem Ort geworden, an dem Neonazismus und Rassismus gedeihen.“ IOC-Sprecher Mark Adams verwies zudem auf haarsträubende Kommentare in den sozialen Medien, die Bachs deutsche Staatsangehörigkeit und den Holocaust mit dem Ausschluss der russischen Sportler in einen Begründungszusammenhang gebracht hätten.

Die Linke nach der Spaltung – zwei Momentaufnahmen

Essay aus: Die Politische Meinung – Blog vom 07.02.2024

Die Liebknecht-Luxemburg-Demonstration 2024. Traditionelles Begängnis der Linken –
der parteipolitisch gebundenen und der Gefühlslinken. Große Frage: Wird sie kommen?
Sie kam nicht. Stattdessen dreizehn Tage später: der Gründungsparteitag. Einer Partei ihres
Namens. Von den Schatten einer einst vereinten Ideologie und dem Aufbruch in eine ungewisse
Zukunft.

Karl & Rosa, und jetzt Sahra

Das große Gedenken nach der Spaltung der Linken

Essay aus: Die Politische Meinung – Blog vom 08.01.2024

Auch das Medienjahr 2024 beginnt scheinbar unausweichlich mit Bildern vom
Demonstrationszug auf den Sozialistenfriedhof in Berlin-Friedrichsfelde, jenem
„Marsch der Scheinheiligen und Selbstgerechten“, wie er gern spöttisch, nicht
nur von Anti-Kommunisten, genannt wird. Diesmal darf man gespannt sein,
ob es angesichts der Spaltung der Linken noch zu einer Wiederholung des
sattsam bekannten Einheitsrituals vor den Gräbern der Ikonen kommen wird.

SPD-Oldies wollen Putins Schröder rehabilitieren

Leserbrief an die F.A.Z.

(zu: Reinhard Bingener: Das Erbe einer Generation, in: F.A.Z. vom 28.10.23)

Mit der Ehrung Schröders zum 60. Jahrestag seiner Parteimitgliedschaft drängt sich der Verdacht auf, dass hier ein parteiinterner Strategiewechsel bei der längst fälligen Aufarbeitung der folgenreich missglückten Russland-Politik eingeläutet werden soll.

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